Samstag, 28. Januar 2012

Aktueller Stand 17.1.2012 und eine traurige Geschichte

Die Jungs sind gut ins neue Jahr gestartet!

Unsere Schüler genießen gerade noch ihre Ferien. Anfang Februar geht es wieder los. Die Schulischen Leistungen sind noch verbesserungswürdig, aber alle sind durch die Prüfungen gekommen und starten voller Motivation in ein neues Schuljahr. Da in Uganda wieterhin die Preise steigen, erlauben sich auch die Schulen ihre Gebühren zu erhöhen. Was auch alle, bis auf die Grundschule, unserer Kleinen getan haben.
Tumusiime und Kawuma haben Ende dieses Jahres zwei große Prüfungen, die nochmal extra bezahlt werden müssen und dies die bereits erhöhte Schulgebühr fast nochmal verdoppelt.Aber wir sind sehr stolz, dass sie ihr Ausbildung bisher ohne Schwierigkeiten meistern.



Unsere Azubis machen sich auch sehr gut. Die beiden Schweißer Eriah und Brian müssen ihre praktischen Fähigkeiten bald beweisen. Ihr Ausbilder hat uns angehalten ihnen Material für eine Art Meisterstück zu kaufen. Danach wird entschieden ob sie ausgelernt haben oder noch eine Weile Übung brauchen. Jedoch sind die Aussichten für Beide nicht schlecht, danach in einem Nachbarbetrieb angestellt zu werden. Vielleicht die ersten, die unser Haus erfolgreich wieder verlassen können???

Und Patrick könnte vielleicht der nächste sein!? Er beginnt nun seinen letzten Term der Ausbildung zum Handyreperateur. Danach wäre es denkbar, dass er sich mit einem kleinen Laden selbstständig macht und neben Handyreperaturen auch Handyzubehör verkauft. Es bleibt spannend!

Abdallah unser Kiosk Besitzer musste mit seinem Laden umziehen, da die Vermieterin des Stellplatzes Eigenbedarf angemeldet hat. Mit dem Verkauf seiner Reggae John CD`s in Deutschland, konnte er sich den Umzug finanzieren und hat nun einen bessseren, also belebteren Standplatz für weniger Miete gefunden! Gratulation!

Ezzo der Friseurladenbesitzer kämpft schon seit Beginn seines Geschäftes mit dem Problem, dass bei Regen sein Geschäft nicht Wasserdicht ist. Er kann dann nicht weiter arbeiten und seine Kunden werden vertieben. Wir haben jetzt lange zugeschaut und erwartet, dass er dieses Problem selbst löst, jedoch haben wir uns jetz dazu entschieden doch nochmal einzugreifen. Da es für ihn einfach zu große Auswirkungen auf seinen Umsatz macht. Ubser nachträgliches Weihnachtsgeschenk.


Jetzt noch eine Unschöne Sache. Das Jahr hat sich mit einem kleinen Drama von uns verabschiedet. Am 31.12 habe ich einen Anruf bekommen und William hat um Erlaubnis gebeten ob er 200 000 Shilling abheben kann um einem ehemaligen Jungen aus Kids in Need damit das Leben retten darf. Das heißt ihn vor dem Verbrennungstod auf offener Straße frei zukaufen. Was ein Menschenleben in Uganda wert ist wissen wir nun: ca 66 EURO




                                                           
Hierbei ging es um Kato Jackson. Dieses Bild entstand im Februar 2011. Ein aktuelles Bild erspar ich euch hier, Kato ist darauf kaum wieder zu erkennen...

Dieses Bild erschien hier bereits, ich hab ihn euch zusammen mit ein paar anderen vorgestellt. Kato war sozusagen auf der Warteliste. Das Projekt lief gerade an und er hat mich in Form eines Briefes, da er kein Englisch spricht, um Hilfe gebeten.

Sein Wunsch wäre eine Kfz Mechaniker Ausbildung gewesen. Zum damaligen Stand der Dinge, sah ich dies als momentan nicht möglich. Zum einen da damals ein Umzug des Heimes im Gespräch war, und zwar raus aus Kampala aufs Land. Von dem her wäre es unsinnig gewesen eine Ausbildung in der Stadt zu beginnen (Kosten sind für gesamte Ausbildungsdauer zu zahlen) wenn er dann kurz darauf wegzieht und zum anderen war die anfängliche Gruppe von Jungen denen ich Hilfe zugesagt hatte ncoh nicht versorgt und die finanzielle Lage im Unklaren. Somit habe ich ihn vertröstet er solle noch etwas abwarten...Tja nun ist es zu spät.

Der Leiter des Heimes hat den Jugendlichen ein Angebot gemacht, dass er sie aufs Land auf seine Privatfarm bringt um zu arbeiten. Aus Verzweiflung und fehlende Aussichten auf eine andere Lösung haben 4 Jungen damals zugesagt, mit der Hoffnung für anständige Arbeit anständig versorgt zu werden und evtl. sogar bezahlt. Naja laut den 3 Jungs die nach ein paar Monaten von dort geflohen sind und nun bei uns untergekommen sind, mussten sie von Früh bis spät suf dem Feld schuften ohne ausreichen Verpflegung und ohne einem Dach über dem Kopf.

Kato war der einzige der nicht zurückkam, es hieß er wäre bei einem Bekannten untergekommen.
Das wiedersehen mit Kato war demnach erschreckend für alle. Er ist "mad", er ist "verrückt" wie man in Uganda sagt, zu den armen Leuten die mit psychischen Problemen auf der Straße und im Müll leben,von allen belächelt, von vielen gefürchtet. Hintergrund dafür sind zu viele Sorgen wie man sagt...?

William war zur rechten Zeit am rechten Ort was man von Kato nicht behaupten kann. In einer Gegend in der ihn keiner kannte, geschah ein Einbruch und der Verückte wurde in der Nähe gesehen, das reichte aus um eine Menschenmenge Selbstjustiz walten zu lassen, er wurde zunächst verprügelt, während andere dabei waren seinen Scheiterhaufen vorzubereiten. Das heißt alte Auroreifen werden gestapelt, an diese wird der Verbrecher drangebunden und angezündet...

Gott sei Dank konnte William mit Hilfe des local chairman (einem Mann der in den jeweiligen Vierteln etwas zu sagen hat) verhandeln und Kato frei kaufen.

In einem Außenbezirk von Kampala gibt es eine Klinik für psychische Krankheiten. Wir haben auch von einem positiven Fall gehört, der nach einem Aufenthalt in dieser Klinik wieder gesund war. Ich weiß noch nichts genaues, aber wir haben uns entschieden Kato dort unterzubringen.

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