Montag, 18. April 2011

Weihnachten 2010

Hallo ihr Lieben, ich war von November 2010 bis Februar 2011 in Kampala und habe Moni ein bisschen in ihrem Tun unterstützt und war somit auch regelmäßig im Projekt.

Ich poste jetzt ein paar Fotos von Weihnachten, wo wir dank Eurer Hilfe super leckeres Essen finanzieren konnten und die Kids endlich mal was anderes zwischen die Zähne gekriegt haben als Poschu (Maismehlpampe) und Bohnen.

Das hieß für uns: Ganz früh aufstehen, um kurz nach 8 mit Musikanlage im Projekt sein, da wird Weihnachten nämlich mit local Musik und tanzen gefeiert und ab früh morgens Matoke-Bananen (Kochbananen) und Kartoffeln schälen und Mama Oscar auch sonst bei allen möglichen Kochsachen helfen. Nachdem dann bis um 13 Uhr auf beiden Feuerstellen und vielen kleinen, geliehenen Öfen das ganze Essen gekocht war, konnten wir endlich Fleisch, Reis, Matoke und Kartoffeln genießen. Danach gabs trotz Regen noch ein paar Spiele für die Kids und sie durften sogar Sodas (Sprudel) trinken, die ein alter Bekannter des Projekts vorbeigebracht hatte.

Paul:

Lorenz an einem der kleinen Öfen

unser mit Klopapier und Luftballons geschmückter Weihnachts- ... oder Mangobaum

Henry (Clever) und Mudende beim Kochtopf  aus der Kochstelle rausheben

Essen wird aufgefüllt, Mama Oscar hat den Plan



Es hat uns allen geschmeckt!



Es war ein schöner Tag. Dank euch noch schöner. Danke Moni. Somit Grüße aus Deutschland nach Deutschland und nach Uganda!

Sarah Schröder

Montag, 11. April 2011





Aktuelles vom 11.4.2011

So es ist wieder einiges an Zeit vergangen und einiges geschehen
(Fotos folgen, wieder mal kleine technische schwierigkeiten)

Nach langer Anlaufphase mit vielen unerwarteten Schwierigkeiten und Kosten kann Abdallah nun seinen “FRIENDS IN NEED KIOSK” praesentieren.

Abdallah hat vor gut einem Monat seinen Kiosk eroeffnet indem er nun auch wohnt. Er verkauft kalte Getraenke, abgekochtes Wasser, selbstgemachten Saft, er verleiht Filme, laedt handys usw.



Es laeuft ganz gut, auch wenn der Standort nicht gerade der geschaeftigste ist. Aber nach langer Suche und einem beinahe riesen Reinfall (Ein Mann wollte uns einen Platz vermieten, der gar nicht seiner war was wir nur durch Zufall noch rechtzeitig erfahren haben...This is Uganda!) waren wir froh ueberhaupt einen Platz gefunden zu haben. 

Wir haben einen Container bauen lassen, da dies nach unserer Recherché guenstiger erschien, als einen fertigen zu kaufen. Ja danach ist man immer schlauer…Wir haben wohl  unerfahrene Leute erwischt, die uns einen ziemlich fehlerhaften Container gebaut haben, der mehrmals reperiert und verbessert werden musste. Aber jetz regnets nicht mehr rein, die Tuer is sicher verschliessbar und das Geschaeft laeuft langsam an.

Unser Wunsch waere noch vor seinem Laden ein anderes Business zu eroeffnen, einen kleinen Essensstand damit er sich die Miete fuer den Platz teilen kann. Am liebsten waere uns natuerlich dies einem anderen Jungen aus der Gruppe zu ermoeglichen aber dazu fehlt noch das noetige Kleingeld. 

Umaru konnte ich ermoeglichen sein Schuhgeschaeft wieder anzukurbeln, indem ich ihm einen neuen Sack Schuhe finanziert habe und einen neuen Verkaufsstandort.  Vormittags laeuft er nun durch die Stadt und versucht auf der Strasse zu verkaufen und Nachmittags verkauft er von seinem kleinen Stand aus.



Sisco konnte ebenfalls sein Business wieder eroeffnen. Ihm haben wir ebenfalls einen Container organisiert. Weshalb er sogar im Gefaengnis gelandet ist.  In der gegend wurde eingebrochen und Computer sowie einiges an geld wurde geklaut. Zum gleichen Zeitpunkt haben wir den Container gekauft und der Verdacht viel somit auf ihn, dass er der Einbrecher war. Naja und da Korruption bei der ugandischen polizei gross geschrieben wird, musste ich obwohl die Dame die ihn angezeigt hat selbst zur Polizei ist und die Anzeige zurueckgenommen hat, nachdem wir ihr erklaert haben woher das Geld fuer den container kam, musste ich noch zahlen damit er frei gelassen wird…This is Uganda!!

Naja jetz laeuft der Laden, er schneidet Haare, brennt Cd’s und Dvd’s und verdient hoffentlich genug um die Schulgebuehren seines Neffen zu bewaeltigen.

Die Situation in der einrichtung im Allgemeinen hat sich leider auch nicht verbessert und ich nutze auch zum teil eure Spenden um den kleinen Kindern zu helfen. Zum Beispiel waren schuhe noetig. Einige jungs mussten ohne Schuhe oder mit sandalen in die schule gehen. Leider haben ugandische Schulleiter kein Verstaendnis fuer die Jungs. Und ihnen wird dann entweder verboten zur Schule zu kommen oder sie werden zur Strafe geschlagen. Manche der Jungs sind dann anstatt in die Schule zu gehen losgezogen und haben versucht sich auf der Strasse ihr eigenes Geld zu verdienen um Schuhe zu kaufen. Als ich wieder neue Spendengelder erhalten habe, habe ich Schuhe gekauft. Ebenso sind staendig Schulmaterialien noetig so wie Medikamente…leider kuemmert sich die Einrichtung nicht wirklich um diese Belange.

Ein weiteres Problem kommt bald auf uns zu. Die Einrichtung muss ihren Standort wechseln und wie wir schon befuerchtet haben nimmt der Leiter nur die kleinen mit. Den grossen hat er das Angebot gemacht, dass sie mitkommen koennen, aber nur wenn sie fuer ihre Unterkunft und Verpflegung fuer ihn auf seiner Farm arbeiten. Besser als gar nix, aber eine wirkliche Zukunftsperspektive is das nicht. Und manche die jetzt noch im Heim leben koennen auch gar nicht weg aus der Stadt. Wie Brian mit seinem Pilaoverkaufsstand kann schlecht alles zuruecklassen um auf der Farm zu arbeiten, oder Peter der in Kampala seine Ausbildung zum KFZ Mechaniker macht, ebenso wie Paul der auf die Fertigstellung seines Fuehrerscheins wartet (Bereits seit fast 2 Monaten…This is Uganda!) und dann einen Job als Driver in der Stadt sucht.  Ebenso unsere Schuljungs wissen nicht wohin in den Ferien und sich von was ernaehren ???????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

Eine neue Anfrage auf Hilfe habe ich auch wieder. Ich hab mir zwar fest vorgenommen die Gruppe nicht mehr zu erweitern. Aber in diesem fall faellts mir schwer und ich wuerde schon wieder gerne helfen wenn es finanziell moeglich ist. Die Freundin von Umaru dem Schuhverkaeufer hat sich einem Freund von mir anvertraut und den gebeten ihr Geld zu leihen, ich denke mal mit der hoffnung dass er dies an mich weiterleitet, da er ebenfalls kein geld hat um ihr zu helfen. Sie erzaehlte ihm beschaemt und verzweifelt, dass sie seit geraumer Zeit als Prostituierte arbeiten muss, da das Geld nicht ausreicht um Miete und Lebensmittel zu bezahlen. Sie meinte sie sei muede und wolle nicht laenger ihre Naechte auf der Strasse verbringen. Ihr Wunsch waere eine Boutique aufzumachen und Kleidung zu verkaufen…? Mir faellt es echt schwer ihnen in die Augen zu schauen bei der alltaeglichen “how are you” Floskel und deren laechelnden Antwort “we are fine”